Forschung
Zusammenfassung veröffentlichter Studien, die den Zusammenhang zwischen aberranten frühkindlichen Reflexen und schulischen Lernschwierigkeiten (Underachievement) sowie die Auswirkungen von Reflexintegrationsprogrammen untersuchen
2020 Zielinska, Maja (The Maria Grzegorzewska University Warsaw, Poland); Goddard-Blythe, Sally (The Institute for Neurophysiological Psychology INPP, Chester, United Kingdom): School functioning of students with neuromotor immaturity
2018 Gieysztor EZ, Choinska AM, Paprocka-Borowicz M: Persistence of primitive reflexes and associated motor problems in healthy preschool children
Arch. Med. Sci. 2018 Jan.;14(1):167-173. doi: 10.5114/aoms.2016.60503. Epub 2016 June 13
2018 Grininger E., Pawloff, H., 2018. The INPP School Programm:
Effect on behaviour and reading. Studie an einer österreichischen Primarschule 2016-18, vorgestellt auf der 25. INPP Conference 2019 in Zürich
2017 Gieysztor E, Sadowska L, Choinska AM, 2017. The degree of primitive reflexes integration as a diagnostic tool to assess the neurological maturity of healthy pre-school and early school age children.
Journal of Public Nursing and Public Health.
2015 Harte S, 2015. Physical development and National Curriculum Levels – the incidence of neuromotor immaturity (NMI) in London primary schools and the relationship between NMI and National Curriculum measures of achievement.
Paper presented at The Child Development in Education Conference, London, October 2015.
2011 Reports from Hungarian Schools
2009-11 Bakats ter Mainstream School, Budapest
2008 Northumberland County Council
2006-08 North Tyneside Report
2007 Kingstanding Report
2004-05 Park Hall School Report
2005 Goddard Blythe, S.A.,
Ein veröffentlichter Bericht über 6 unabhängige Studien, durchgeführt an Regelschulen in Großbritannien und Nordirland, in denen das INPP sensomotorische Gruppenprogramm eingesetzt wurde. Der Reflexstatus der am INPP-Programm teilnehmenden Kinder zeigte signifikant größere Verbesserungen im Vergleich zu den Kontroll- und Vergleichsgruppen. Kinder der Versuchsgruppen zeigten außerdem Verbesserungen beim Lesen.
„Releasing educational potential through movement“. Child Care in Practice. Vol. 11/4, pp. 415 – 432.
2004 North East Education Library Board. Co. Antrim, Nordirland
Diese Studie untersuchte die Häufigkeit aberranter primitiver Reflexe bei mehr als 672 Schülern der 5. und 2. Klassen in 6 Regelschulen in Nordirland. Die Kinder wurden auf drei frühkindliche Reflexe hin überprüft. Das Ergebnis war, dass 35 % der Fünftklässler und 48 % der Zweitklässler immer noch Restreaktionen persistierender primitiver Reflexen aufwiesen. Beim Vergleich dieser Testergebnisse mit der Fähigkeit der Schüler, die schulischen Lernziele zu erreichen, zeigte sich, dass diejenigen Kinder mit einer stärkerer Ausprägung frühkindlicher Reflexe größere Schwierigkeiten hatten, ihrer Intelligenz gemäße Schulleistungen zu erbringen.
Die Hälfte der Fünftklässler führte das INPP Gruppenprogramm unter der Aufsicht eines Lehrers an jedem Schultag für die Dauer eines Schuljahres durch. Die Versuchsgruppe zeigte im Vergleich zur Kontrollgruppe statistisch signifikante Fortschritte bei der Überprüfung persistierender Reflexe, des Gleichgewichts und der Koordination sowie bei der Messung nonverbaler kognitiver Leistungen. Kinder, bei denen die Reflexe stärker als 25% ausgeprägt waren und deren Lesealter zu Beginn des Programms unterhalb ihres chronologischen Alters lag, zeigten größere Forschritte im Lesevermögen. Jedoch war die Anzahl der teilnehmenden Schüler zu klein, um eine statistisch signifikant zu sein.
„An evaluation of the pilot INPP Movement Programme in Primary Schools in the Northern Eastern Library Board, Northern Ireland.” Report prepared by Brainbox Research.
Eine Kopie des kompletten Berichts kann bei www.inpp.org.uk/publications bestellt werden.
2000. McPhillips, Hepper und Mulhern
„Effects of replicating primary-reflex movements on specific reading difficulties in children“
Diese randomisierte doppeltblinde Cross-over-Studie überprüfte die Wirksamkeit eines auf der INPP-Methode basierenden Interventionsprogramms, wobei Bewegungsübungen eingesetzt wurden, die die Bewegungsmuster der primitiven Reflexe während der fötalen und Neugeborenenzeit gleichsam wiederholten. Die Versuchsgruppe zeigte im Verlauf der Studie – verglichen mit der Kontroll- und Placebogruppe – eine signifikante Reduktion der Stärke persistierender Reflexaktivität. Ebenso verbesserte sich die Lese- und Schreibgeschwindigkeit in den Versuchsgruppen.
The Lancet. 355/2, p. 2000.
Studien, die das Vorkommen von Restraktionen frühkindlicher Reflexe bei spezifischen Lern- und Entwicklungsschwierigkeiten untersuchen
2004 Taylor, M., Houghton, S., Chapman, E.
„Primitive reflexes and attention-deficit/hyperactivity disorder: Developmental origins of classroom dysfunctions“
Primitive Reflexe und Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom: Entwicklungsstörungen als Ursache von Schulproblemen. Diese Studie untersucht den symptomatischen Zusammenhang zwischen AD(H)S und der Persisitenz vier primitiver Reflexe.
International Journal of Special Education (Vol. 19/1)
siehe auch: International_Journal_of_Special_Education.pdf
2004 McPhillips, M., Sheehy, N.
„Prevalence of persistent primary reflexes and motor problems in children with reading difficulties“
Diese Studie untersucht die Prävalenz des asymmetrischen tonischen Nackenreflexes bei Kindern mit Leseschwierigkeiten.
Dyslexia. 10/4, pp. 316 – 338
2001 Goddard Blythe, S.A
Diese Studie untersuchte die Häufigkeit von Zeichen neurophysiologischer Entwicklungsverzögerung bei 54 als Legastheniker diagnostizierten Kindern. Alle Teilnehmer zeigten neben weiteren neurologischen Entwicklungsfaktoren Evidenz eines persistierenden ATNR und TLR.
Proceedings of the 5th International BDA Conference. University of York, April 2001.
1998 Goddard Blythe S.A, Hyland, D.
Diese Studie überprüfte die Reliabilität des INPP Developmental Screening Questionnaire (im deutschsprachigen Raum: INPP Kinderfragebogen) in Bezug auf die Identifikation von Kindern, deren spezifischen Lernschwierigkeiten und schulisches Underachievement eine zugrunde liegende neurophysiologische Entwicklungsverzögerung haben.
„Screening for Neurological Dysfunction in the Specific Learning Difficulty Child“. British Journal of Occupational Therapy. (10/98)
1994 Winkinson, G., University of Newcastle-Upon-Tyne. M.Ed. Dissertation
Dies war eine Replikationsstudie (Rider, B., 1971), die einen möglichen Zusammenhang zwischen aberranten primitiven Reflexen und Lernschwierigkeiten untersuchte. Die Ergebnisse belegten eine eindeutige Verbindung zwischen persistierenden primitiven Reflexen und bestimmten Lernschwierigkeiten oder schulischem Underachievement.
1976 Bender, M., University of Purdue, Ph.D.
Miriam Bender untersuchte die Auswirkungen des symmetrischen tonischen Nackenreflexes auf das Lernverhalten: Sie fand den Reflex bei 75 % einer Gruppe von Kindern mit Lernschwierigkeiten. Er war nicht vorhanden in einer Vergleichsgruppe von Kindern ohne eine Vorgeschichte von Lernschwierigkeiten. Sie entwickelte Übungen mit dem Ziel, den STNR zu hemmen mit dem Ergebnis, dass sich viele der vorhandenen Lernprobleme zu bessern begannen.
The Bender Purdue Reflex Test. Academic Therapy Publications, CA.
1971 Rider, B., University of Kansas
Barbara Rider (Ergotherapeutin) untersuchte das Vorhandensein aberranter Reflexreaktionen, indem sie Kinder einer 2. Klasse ohne Lernschwierigkeiten mit einer Gruppe von Kindern mit Lernschwierigkeiten verglich. Dabei wurde der Wide Range Achievement Test (WRAT) eingesetzt. Die Kinder mit gut integrierten Reflexen schnitten in den Schulleistungstests durchgehend besser ab als diejenigen mit anomalen Reflexen.
1970 Gustaffson, University of Kansas
Gustaffson (Ergotherapeut) verglich den Reflexstatus einer Gruppe neurologisch beeinträchtigter Kinder mit einer Gruppe von Kindern ohne neurologische Beeinträchtigung und fand heraus, dass alle Kinder mit neurologischen Dysfunktionen aberrante Reflexe zeigten.
Internationale Forschung und Studien zu subpathologisch persistierenden frühkindlichen Reflexen und ihre Auswirkungen auf Entwicklung, Lernen und Verhalten
2023 Lidia Infante-Canete, Beatriz Aguilar-Guerrero, Augustin Wallce-Ruiz: „Effect of psychoeducational intervention on motor and perceptual-visual development through the inhibition of primitive reflexes in schoolchildren aged 4 to 7 years old“ in Revista de Psicodidactica Vol. 28, 182-89, June 2023, University of Malaga, Faculty of Psychology and Speech Therapy
2021 Maria Matuszkiewicz, Tadeusz Galkowski: „Developmental language disorder and unhibited primitive reflexes in young children“ in Journal of Speech, Language and Hearing Research, Vol. 64, 935-948, March 2021
2021 Jeff Sigafoos, Laura Roche, Mark F. O´Reilly, Giulio Lancioni: „Persistence of primitive Reflexes in Developmental Disorders“ in Current Developmental Disorders Reports, DOI: 10.1007/s40474-021-00232-2, April 2021
2020 Melillo R, Leisman G, Mualem R, Ornai A, Carmeli E: „Persistant childhood primitive reflex reduction effects on cognitive, sensorimotor and academic perfomance in ADHD“ published Nov 2020, DOI: 10.3389/fpubh.2020.431835
2020 Colwyn Trevarthen: „A commentary on Sally Goddard Blythes article The body learns too“ in AHPB Magazine for Self&Society, No 6, 2020
2018 Gieysztor E, Sadowska L, Vinci M, Choinska A, Paprocka-Borowicz M: „Trunk rotation due to persistence of primitive reflexes in early school-age children“ Department of Physiotherapy, Faculty of Health Sciences, Wroclaw Medical Universitiy, Poland
2018 Andrich P, Shigada M, Vinci M, Wrenhaven S, Goodsman G: „Statistical relationship between visual skill deficits and retained primitive reflexes in children“ in Optom Vis Perf 2018,6(3):106-11
2017 Pierre V. Rousseau, Florence Matton, Anne Wasterlain, Willy Lahaye: „The Moro reaction: More than a reflex, a ritualized behaviour of nonverbal communication“ 2017 Feb;46:169-177.DOI: 10.1016/j.infbeh.2017.01.004. Epub 2017 Feb 20.
2016 Alice Chinello, Valentina Di Gangi, Eloisa Valenza: „Persistant primary reflexes affect motor acts: Potential implications for Autism Spectrum Disorder“ in Research in Develpmental Disabilities dx.doi.org/10.1016/j.ridd.2016.07.010
2016 John Kiely: „Uniqueness of human running coordination“ in Frontiers in Psychology, April 2016, DOI:10.3389/fpsya.2016.00262
2016 Elisa G Hamer, Mijna Hadders-Algra: „Prognostic significance of neurological signs in high-risk infants – a systematic review“ in Dev. Med. Child Neurol. March 2016, Suppl. 4:53-60, DOI: 10.1111/dmcn. 13051
2016 Olivera Rashikj Canevska, Monika Mihajlovska: „Persistence of primitive reflexes and associated problems in children“ DOI: 10.37510/godzbo1972513rc
2015 Mats Niklasson, Peder Rasmussen, Irene Niklasson et al.: „Adults with sensorimotor disorders: enhanced physiological and psychological development following specific sensorimotor training“, Front Psychol, 2015; 6: 480, DOI: 10.3389/fpsyg.2015.00480
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2007 Mc Phillips M, Jordan-Brown J: „Primary reflex persistence in children with reading difficulties (dyslexia): A cross-sectional study“ in Neuropsychologia 45 (2007) 748-754
2004 Teitelbaum O, Benton T, Shah P, Prince A, Kelly J, Teitelbaum P: „Eshkol-Wachmann movement notation in diagnosis: The early detection of Aspergers Syndrom“ www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.0403919101
2002 Teitelbaum P, Teitelbaum O: „Infantile reflexes gone astray in autism“ in Cure Autism Now Foundation, Los Angeles
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